Die bekanntesten Kaffeesorten sind Coffea arabica und Coffea canephora (allgemein auch Arabica und Robusta genannt). Sie stellen rund 98% der kommerziellen Kaffeeproduktion. Coffea liberica und Coffea excelsa sind die restlichen 2% der weltweiten Kaffeeernte.
Ebenso wie die Gewächse von Wein und Hopfen hat auch die Kaffeepflanze, an dem die Kaffeefrucht wächst, verschiedene Arten und Sorten. Die Familie der Rubiaceae (Rötegewächse) wird in vier Hauptarten kategorisiert: Arabica, Excelsa, Liberica und Robusta. Botaniker haben bisher 124 Kaffeearten identifiziert. Wie viele Kaffeearten genau existieren ist nicht bekannt.
Arabica / Coffea Arabica
Arabica ist mit über 70% der Weltkaffeeproduktion die wichtigste Sorte auf dem Markt. Hauptsächlich wächst die Frucht an Sträuchern bzw. Bäumen im Hochland der südlichen Hemisphäre. Hauptanbaugebiete sind Brasilien, Kolumbien und Honduras. Ursprünglich stammt der Coffea Arabica allerdings aus Äthiopien.
Die Arabica Kaffeepflanze stellt hohe Ansprüche an Klima, geographische Lage und Pflege. Am besten gedeiht sie in Anbaugebieten zwischen 900 und 1.800m ü. NN. Durch die Höhenlage, die konstant milden Temperaturen zwischen 18 bis 25 Grad und dem feuchten Klima reift die Frucht jedoch nur langsam. Deshalb können die Kaffeekirschen nur alle 8 – 10 Monate geerntet werden.
Im Gegensatz zur schneller wachsenden Robusta besitz Arabica Kaffee nicht nur einen sehr intensiven Duft, sondern ist auch geschmacklich wesentlich vielfältiger. Mild, aromatisch, ausgewogen. Gekennzeichnet von einer süßen, fruchtigen Geschmacksnuance. Das ist Arabica. Im Vergleich zur Robusta ist der Koffeingehalt deutlich geringer. Pro Gramm Trockengewicht enthält Arabica ca. 12 Milligramm Koffein.
Arabica ist die am häufigsten angebaute Kaffeesorte. Erstaunlich ist jedoch, dass nur 5% der weltweiten Ernte als hochwertige Qualität durchgeht. Deshalb ist 100% Arabica noch keine Garantie dafür, dass es sich um guten Kaffee handelt. Coffea Arabica hat ein besonderes Erkennungsmerkmal, welche die Bohne von anderen Kaffeesorten unterscheidet – es ist die geschwungene Narbe.
Robusta / Coffea canephora
Nomen est omen. Wie es der Name schon verrät, ist der Coffea Canephora Kaffeestrauch wesentlich widerstandsfähiger als die Arabica Kaffeepflanze. Die Anbauländer liegen zehn Breitengrade nördlich und südlich des Äquators. Hauptexportländer sind: Vietnam, Indien und Indonesien. Neben Arabica ist Robusta mit 30% die zweitwichtigste Kaffeesorte auf dem Weltmarkt.
Robusta Kaffee wächst hauptsächlich an Sträuchern im Tiefland. Kann aber auch an bis zu 8m hohen Bäumen wachsen. Im Vergleich zur Arabica Pflanze sind Robusta Sträucher wesentlich leichter anzubauen, da die Ansprüche an die Gegebenheiten nicht so hoch sind. Die Sträucher bzw. Bäume sind wesentlich unempfindlicher, was das Klima an geht. Außerdem trotzt die Robusta Parasiten, Krankheiten und hat auch mit Temperaturschwankungen keine Probleme.
Ein wesentlicher Unterschied zum Arabica Kaffee ist der doppelte Koffeingehalt. Zudem lässt sich mit einer Robusta Kaffeebohne eine deutlich bessere Crema erstellen. Hierfür ist vor allem der geringe Ölanteil verantwortlich. Das ist ein Grund weswegen Robusta für Espresso verwendet wird. Meist in einem Mischverhältnis von 20% Robusta und 80% Arabica.
Liberica / Coffea liberica
Coffea Liberica hat den Ursprung im westlichen Afrika. Allerdings findet man heutzutage diese bis zu 20m hohen Kaffeesträucher auch in Südostasien. Philippinen, Indonesien und Vietnam sind neben Westafrika weitere Anbaugebiete von Liberica Kaffee.
Die Bohnen sind härter, saftloser und besitzen einen geringeren Zuckeranteil. Der Koffeingehalt ist allerdings entscheidend höher als bei Arabica bzw. Robusta. Dies ist wohl ein Grund warum diese Art als minderwertig gilt. Auf dem weltweiten Kaffeemarkt spielt sie daher fast keine Rolle.
Zudem ist der Reifeprozess wesentlich länger als bei Arabica und Robusta. 12 – 14 Monate. Allerdings hat diese Pflanzengattung aber auch einige Vorteile: Sie ist sehr widerstandsfähig gegenüber Parasiten, die Produktionsmenge pro Strauch ist höher und auch die Lebensdauer ist den beiden wichtigsten Sorten überlegen.
Excelsa / Coffea liberica var. dewevrei
Wenn Kaffee aus der Excelsa Bohne gewonnen wird, so handelt es sich dabei um eine echte Rarität. Sie wurde zum ersten Mal im Jahr 1904 am Tschadsee entdeckt. Ansonsten zeichnet sich die Excelsa Kaffeebohne durch einen kräftigen Wuchs aus. Die Sorte ist dabei so selten, dass nur ein Prozent der weltweiten Kaffeeproduktion Excelsa Bohnen sind. Es ist vor allem sein starkes Aroma, welches diesen Kaffee von andern Sorten unterscheidet. Im Übrigen wird jener Excelsa Kaffee im Deutschen auch Liberica Kaffee bezeichnet.